Licht gibt es überall

Licht gibt es überall! Sonnenuntergang ist Sonnenuntergang und die Weite des Meeres ist und bleibt die Weite des Meeres. Auch Klippen bleiben Klippen, egal wo sie stehen und Gletscher sind nun mal Gletscher.

"Umdenken Sunny!" - das hier ist eine andere Welt:
Zunächst mal ist hier nicht viel mit Sonnenuntergang. Oder besser gesagt:: es ist hier unglaublich viel mit Sonnenuntergan...klar, ich habe ihn gestern selbst erlebt...gefühlte 12 Stunden lang, bis ich dann doch und trotzdem in den Schlafsack kroch.

Berge wandern in wenigen Augenblicken von der gegenüberliegenden Küste direkt vor deine Füße ("nicht stolpern" da der Tip des arktiserfahrenen Campingplatz-Managers A.Umbreit) :-D und  überhaupt entstehen sie und entmaterialisieren sie sich, ohne Vorwarnung. Mal in rosa, lila oder pink, oder auch mal in eisblau tarnfarbend duckend, oder dann doch irgendwie überbelichtet am Horizont thronend. Ich vermag es im Vorfeld nie zu sagen. Und während ich mich frage, ob mein durcheinander geratener Schlafrhythmus mit diesem Phänomen zu tun hat, färbt sich das Wasser zu meinen Füßen schwarz und die Eisschollen ziehen in die Richtung, aus der sie gerade kamen. "Wasser??? Wieso eigentlich Wasser? Da war vor Augenblicken doch noch eine beinahe geschlossene Decke mit Packeis!!"

"Escher-Land" schießt es mir durch den Kopf. Der Typ hat sich bestimmt hier in der Arktis seine Anregungen für die Bilder geholt, die alle Gesetze zu enthebeln scheinen und nur ein Fragezeichen beim Betrachter hinterlassen!

Nun, ich habe mein neues zu Hause gewählt und ich lerne gerade, die selbstverständliche Gewissheit aufzugeben, dass Berge im nächsten Augenblick immer noch dort stehen, wo sie augenblicklich standen. Ja, und dass Licht nicht gleich Licht ist. Und Sonnenuntergänge etwas Endloses sein können. Die Endlosigkeit -  ein Gesetz der Arktis wie mir scheint. In der Zeitrechnung (siehe Kapitel Zeitschlauch...falls mir mal jemand einen anderen Wochentag schicken möchte, gerne!). In der Weite des Landes. Im Licht. Und im Dahinziehen der Schollen und seinen Bewohnern.